18.03.2023, Rallye Ulm, oder: Frühling, Sonne, Rallyefahren

 

Nach der kalten Rallye Hohenlohe ging es jetzt, 2 Wochen später, zur Rally Ulm. Auch hier war es schon bitterkalt, aber diesmal sind frühlingshafte 18 Grad angesagt. Nach der guten Zusammenarbeit, hat Alina schon gleich nach der Hohenlohe zugesagt, so war der 2. Sitz im Auto auch schon besetzt. Also Ausrüstung gepackt, den Passat noch schnell repariert (dem TÜV hat die Bremse nicht so gefallen…), den Wecker gestellt und morgens um 6 auf nach Einsingen zum obligatorischen Papier- und Technikcheck. Der Tag vorher hat schon gezeigt (das Programmheft war schon online), es wird fast wieder die 2018er-Version gefahren, Sprintprüfung Steinenfeld und die Rundkurse Beiningen und Einsingen.

 

Die Starterliste war in unserer Klasse pickepackevoll, standen doch 12 NC4 und 1 NC5er drauf, und es waren starke, namhafte Gegner. Thomas Schober hat seinen Golf reaktiviert, Markus Bomm hat eigentlich genau dasselbe Gefährt nur in rot, der Ickert-Fiesta, wie auch die Citroens von Rafael Pohlner, Christian Knaupp und Joan Santos. Alexander Ebert hat den Swift entstaubt, da der Twingo noch auf sein neues Getriebe wartet und der Vorjahreklassensieger Jonas Rinke mit seinem Suzuki. Leider hat Christian Knaupp krankheitsbedingt abgesagt und auch der Pohlner-C2 fehlte am Start. Also nur noch 11 Starter, aber auch so noch eine Menge Autos, die mehr Qualm an der Kette haben, als mein kleiner VW.

 

So, 12.18 Uhr. Bordkarte raus und ab zur WP 1, die Sprintprüfung Steinenfeld, eine kurze, knackige Prüfung von 3,2 km Länge über den Steinenfelder Weg durch das namensgebende Gehöft, mit vielen Ecken, hinter denen tückischer Schotter warten kann. Start frei und schon nach wenigen Metern merkte ich, dass ich mich total im Luftdruck der Reifen vertan habe. Die Kurven am Anfang, die eigentlich voll gehen, waren ein Kampf mit dem Grip um den Lupo auf der Strasse zu halten. Im weiterem Verlauf der WP arrangierte ich mich mit der Situation und wir konnten dann doch noch eine 2:26,3 erreichen, was dann auch nur 1,5 Sekunden langsamer war, als der Schnellste hier, Thomas Schober mit Christian Förstner, Markus Bomm mit Cerstin Apelt brauchte 0,4 Sekunden länger als Thomas, weitere 0,6 Sekunden dahinter lag Alexander Ickert mit Celine Bordt. Wir waren Vierter, gefolgt von Alexander Ebert und Karin Tielesch (+ 1,8 Sek.) und Jonas Rinke mit Anna-Carin Föhner (+4.8 Sek.). Blöderweise konnte Thomas Schober die Füsse am Start nicht stillhalten und fabrizierte einen Frühstart, der mit 10 Sekunden geahndet wurde.

 

Auf ins nahe Beiningen, wo die WP 2, der Rundkurs bei der Sporthalle zu fahren war. Dieser Kurs ist seit Jahren in seiner jetzigen Form fix in der Rallye Ulm. Eine lange Anfahrt auf die Halle, rechts an ihr vorbei, am Rundenteiler wieder rechts weg über die Hügelkuppe und runter zum Bach, nochmal rechts, dem Bach folgen, wieder 2x rechts rum und die Runde ist geschafft. Das Ganze 2x, bis man links abbiegen muss und nach Pappelau jagen darf. Das Ganze schafften wir in 3:34,1min. Der Schober-Golf setzte hier wieder den Benchmark mit 3:28,8, gefolgt vom Ickert-Fiesta (3:31,8min) und dem Ebert-Swift (3:33,7min). Komischerweise konnten wir hier den Bomm-Golf um 0,3 Sekunde schlagen. Zu diesem Zeitpunkt lagen wir dann tatsächlich in der Klasse auf dem 3. Platz, knapp hinter Markus Bomm und Alexander Ickert. Und knapp hinter uns Alexander Ebert und Thomas Schober.

Nicht ganz so gut verlief die WP für das Team Santos auf ihrem Saxo, die die Kontrolle kurz vor dem Rundenteiler über das Fahrzeug verlor und mit einem Baum kollidierte. Das Team musste darauf hin ins Krankenhaus. Ich wünsche, auch auf diesem Weg, eine schnelle Genesung. Wie ich hörte kamen auch Gerüchte auf, dass ich an dem verunfallten Fahrzeug einfach vorbeigefahren wäre. Diesen Vorwurf weise ich vehement von mir, und auch die Onboard zeigt, dass ich zu keiner Zeit an einem verunglückten Auto vorbeigefahren bin.

 

Nun ging es zur Königs-WP der Rallye Ulm, der Rundkurs Einsingen, 10 km lang und diesmal wieder im klassischen Setup mit der Sprungkuppe. Diese schnelle WP ist der Knackpunkt für meinen Lupo, hier haben die leistungsstärkeren Fahrzeuge klar die Nase vorn. 3 ellenlangen Geraden prägen diese WP, die eine führt aus einem Örtchen weg, eine andere folgt gleich nach der Ersten, wird zwar von eine Schikane eingebremst und die Letzte geht leicht bergauf zum Rundenteiler. Trotzdem gaben wir alles um den Anschluss nicht zu verlieren. Diesmal wollte aber meine Schaltung nicht immer so wie ich wollte. So bekam ich manchmal den 4. Gang beim Hochschalten nicht rein. Eine 6:48,6min war dann das Resultat dieser Fahrt. Und wie erwartet verloren wir hier 10 Sekunden auf das Team Schober/Förstner, 8 auf das Team Bomm/Apelt, 7,5 auf Ebert/Tielesch aber nur 4 auf Ickert/Bordt. Das Team Rinke/Föhner benötigte 1 Sekunde mehr als wir.

 

Der 2. Umlauf stand ganz im Zeichen vom Vierkampf zwischen Markus Bomm, Alexander Ickert, Alexander Ebert und Thomas Schober, die alle zur Halbzeit innerhalb 6 Sekunden lagen. Wir folgten zwar auch „nur“ mit einem Abstand von 2 Sekunden, aber eigentlich sollten diese vier das Geschehen diktieren.

 

Auf der WP „Steinenfeld“ können wir mit der Spitze ja noch mithalten. Nur Markus Bomm war mit einer 2:21,8 etwas schneller als das Feld. Wir konnten mit einer 2:25,2 beide Alexander um 0,3 bzw. 0,6 Sekunden hinter uns lassen aber Thomas Schober war 1,2 Sekunden schneller. So lagen wir auf einmal in Schlagdistanz zum 2. Platz mit 4,5 Sekunden Rückstand.

 

Leider liegt mir der Rundkurs „Beiningen“ wohl überhaupt nicht. Ich verschlechterte mich sogar um 0,6 Sekunden zum 1. Umlauf, während der Bomm-Golf und der Ebert-Swift sich um über 4 Sekunden verbesserten. Bedauerlicher Weise hat sich bei der Aufholjagd der Suzuki von Alexander Ebert feindliche Berührung mit einer Barke und musste mit defektem Fahrwerk aufgeben.

 

Und auch die Verhältnisse änderten sich nicht auf der WP „Einsingen“ Jeder von uns fand zwar ein paar Sekunden auf der Strecke, allerdings Markus Bomm 6,7 Sekunden, Alexander Ickert 4,8, wir 4,2 und Thomas Schober 1,2 Sekunden.

 

So gewann Markus Bomm zusammen mit Cerstin Apelt unsere Klasse, knapp vor Thomas Schober und Christian Förstner mit 3,3 Sekuden Vorsprung. Alexander und Celine Bordt komplettierten das Podium mit einem Rückstand von 7,3 Sekunden auf Platz 2. Und wir „erbten“ wieder einen Pokal von einem ausgefallenen Teilnehmer mit einem Rückstand von 14,2 Sekunden.

 

Die Zusammenarbeit mit Alina hat so gut funktioniert, dass, wenn sie nicht im Lada an den Start geht, sie es sich vorstellen kann, mit mir zu fahren. Also ich würde mich freuen.