18.10.2014

 

Rallye Fränkische Schweiz, volle Kanne durch den Wald

 

An diesem Wochenende galt es die wohl abspruchvollsten WPs in unserem Rallye-Kalender zu bezwingen. Die berüchtigten Prüfungen "Stadtwald", "Hungenberg", "Brunn", "Neudorf" und eine neue WP "Schirradorf".

 

Die Wetterlage war diesmal eindeutig, es sollte ein Bilderbuch-Oktoberwochenende werden mit Temperaturen um die 18°. Leider verlief die Anfahrt nach Hollfeld äußerst schleppend mit mehreren Staus und einer späteren Abfahrt. So mussten wir die technische Abnahme auf den Samstag legen.

Das Abfahren gestaltete sich sehr langwierig, 5 verschiedene WPs, 2x besichtigen, dazu noch Räder wechseln und umziehen. Danach hatten wir gerade noch 30 min Zeit um uns vorzubereiten und etwas zu essen.

 

Start WP1, der berüchtigte Stadtwald mit seinem Finnen-Schotter, seiner spektakulären Schotterwerk-Passage und schnellem Waldstück. Der Start begann gut, volles Rohr rein in den Schotter und durchschalten bis in die 5. Welle, doch dann dachte unser Lupo die ganze Sache etwas interessanter zu gestalten und fing an nach einer schnellen Kuppe mit der HInterachse Pogo zu tanzen, aber er blieb immer in der Nähe der Linie und der Abflug konnte vermieden werden. Dann rein in das Schotterwerk. Die erste Spitzkehre, die beim Abfahren noch sauber mit der Handbremse zu bewältigen war, war jetzt mit den Sportreifen und über 100 Vorfahrern viel ausgefahrener und rutschiger. Also rutschten wir erstmal entgegen der Fahrtrichtung rückwärts und suchten den Grip. Die restliche WP verlief dann sauber und äußerst flott und so kam es, dass wir, trotz allem, die drittbeste Zeit ablieferten.

 

Die nächste WP "Hungenberg" war auch wieder eine alte Bekannte. Kurz nach dem Start eine Ortsdurchfahrt gefolgt von einer schnellen Abfahrt ins Tal, die in eine Kehre mündet. Danach folgte eine Powerpassage, 300m voll geradeaus, gefolgt von einem Aufstieg mit rasanter Kurvenfolge, bei der man vollstes Vertrauen in die Haftung der Reifen setzen musste. Dann wieder ein Abzweig und hoch nach Hungenberg. Vor der Ortseinfahrt auf einen kurzen Schotterfeldweg, herum um die berüchtigte Scheune, bei der schon so manches Rallyeauto Bekanntschaft mit dem Graben gemacht hat. Als letzte Tücke kam dann  noch eine sehr enge Waldpassage, die eigentlich im Dauerzustand rutschig ist. Hier waren wir etwas zu zaghaft unterwegs und auch der Mangel an Leistung im Vergleich zur Konkurenz trug zum Zeitenabstand bei.

 

Nun ging es zur vermeintlichen Königs-WP der Rallye, die WP "Brunn". Gestartet mitten im Wald, durch rutschige Kurven, hinüber in die "Brunner Arena" und in schnellen Passagen nach 8,2 km ins Ziel. Ob es jetzt den etwas späten Ansagen von meinem Bruder geschuldet war, egal, auch hier konnten wir wieder die drittbeste Zeit für uns beanspruchen und waren sogar "nur" 7 Sekunden hinter Wolfgang Witmann und 3 hinter Marc Schütze.

 

In ihrer diesjährigen Form gehört die WP 4 "Neudorf" zu einer meiner liebsten Prüfungen im Rallyekalender. Gestartet wie eine Bergprüfung, eine schnelle Ortsdurchfahrt, ultraschnelle Kurven und Kuppen, Spass pur. Wir waren zwar leistungsmäßig unterlegen, hatten aber trotzdem Riesenspass und waren auch nur 4,7 Sekunden langsamer als der Hundeknochen-Escort.

 

Ob sich die neue WP " Schirradorf" durchsetzen wird, wird die Zeit zeigen. Es ging über wellige, aber dennoch schnelle Plattenwege, enge Kurven, eine lange Schottergerade und ein Endstück über die Landstrasse ins Ziel. Auch hier waren wir zu zaghaft und versuchten einfach das Auto auf den Plattenwegen nicht zu verlieren und die sich anbahnende gute Platzierung wegzuwerfen.

 

Unterm Strich hatten wir eine super-spassige Rallye und konnten endlich wieder mal das Siegertreppchen besteigen. Ein toller 3. Platz von 9 Teinehmern bei einer schwierigen Rallye. Wir mussten uns nur Wolfgang Wittmann / Robert Nikol und Marc Schütze / Nadja Hilsenbeck geschlagen geben

 

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