30. September, Nibelungen-Rallyesprint, oder: der Weg war (fast) umsonst...

 

Da der Start auf der Rallye Laichinger Alb bei Vivi aus privaten Gründen ausfiel, musste adäquater Ersatz her. Also entschieden wir uns kurzfristig beim Nibelungen Rallyesprint an der Start zu gehen. Alles ging ratzfatz, flink genannt, und schnell eine Unterkunft für Freitag Nacht gefunden. Da ich hier schon immer gern an den Start gegangen bin, also nahm ich die grob 3 Stunden Fahrt auf mich um "nur" einen Sprint zu fahren. Am Freitag Nachmittag Vivi abgeholt und auf nach Grasellenbach im Odenwald.

 

Am Abend noch schnell die Dokumentenabnahme hinter uns gebracht, die technische Abnahme war dann gleich 5m nebenan. Ein paar Kleinigkeiten haben dem TK nich ganz gefallen, aber eben nur Kleinigkeiten und so stand dem Start nichts im Wege.

 

Schon im Vorfeld hatte ich auf Grund der WP-Länge und der Länge der Verbindungsetappe eine Vorahnung, welche WP für den Sprint ausgewählt wurde. Und genau so kam es, es war die WP Überwald, ein kleiner aber feiner Rundkurs. Bergauf und Bergab, sehr flüssig zu fahren, eine WP,  die mir jedes Mal eine Heidenfreude bereitete.

 

Der Sprint startete früh, wir mussten mit Startnummer 30 schon um 11:25 Uhr den Startpark verlassen und den Berg bezwingen.

Start frei, auf geht´s. Die ersten Kurven mit Attacke angegriffen, doch dann wurde eine gelbe Fahne gezeigt. Hinter einer verdeckten Kurve stand ein Fahrzeug in der Böschung, das zu schnell auf die scharfe Links 2 losging. Das hat mich etwas aus dem Tritt gebracht und ich schaltete nicht wie benötigt in den 2. Gang sondern nur in dem Dritten zurück. So ging viel Schwung für die weiteren Bergauf-Meter verloren. Endlich oben, wieder eine scharfe Links 2 und durch den Wald den Berg wieder runter. Auch hier war ich zu zögerlich mit dem Gas, fuhr zu langsam die folgende Schikane an. Danach ging es wieder gut weiter, an den Zuschauern vorbei, die lange Passage mit Vollgas genommen und wieder zu früh vom Gas gegangen um die blinde Links 3 über Kuppe zu bezwingen. Und auch auf der schnellen Geraden ein kleines Mißgeschick in dem ich den 4. Gang nicht traf.

Die 2. Runde lief dann schon besser, da wo ich im 1. Durchgang zögerte blieb ich länger am Gas bzw. schaltete in den richtigen Gang. Doch leider war das immer noch nicht das Maximum, was möglich gewesen wäre. Warum ich das sage oder weiß: ich vergleich diese Fahrt hier mit der WP 4 von 2018, die etwas länger, aber die Schikane auch etwas weiter gesteckt war und sogar einen kleinen Fahrfehler hatte.

Auch die 3. Runde war nicht das Optimum, wieder zögerte ich an Stellen, an denen man durchziehen hätte können.

So stand am Ende der WP eine 4:54,9 für uns auf dem Tableau, Platz 2. Das Team Ickert/Ickert bildete mit eine 4:49,6 die Spitze, der Fiesta von Alexander Kazmierzak folgte uns knapp auf Platz 3 mit einer 4:58,6.

 

Doch was jetzt folgte, war nicht geplant. Wir rollten gemütlich zur ZK der WP und beim Bremsen trat ich fast ins Leere. Das Bremspedal bot keinen Widerstand und erst beim 2. Tritt verzögerte das Auto so wie es sollte. Auch bei Rechtskurven fühlte sich irgendwas falsch an. Kurz vor dem Regrouping checkte ich kurz die Sättel mit dem Bremsschläuchen, aber alles schien dicht zu sein, auch fehlte keine Bremsflüssigkeit. Gut, vielleicht wurde die Bremse einfach zu heiß, lass uns einfach mal schauen, wie es nach einer Stunde Standzeit im Startpark aussieht.

Gesagt, getan, 13:02 Restart für uns, ab auf die Strecke. Doch schon nach der Ortsausfahrt kamen die selben Symptome zum Vorschein. Das Pedal war wieder beim 1. Tritt ellenlang und in den Rechtskurven musste der Motor gegen die Bremse kämpfen. Je enger und langsamer, desto härter der Widerstand von ihr. So konnte man keine Rallye bestreiten und wir kehrten um, gaben die Bordkarte ab und zogen uns aus der Rallye zurück.