29. Oktober 2016, Rallye Fränkische Schweiz oder "Alter, ist das schnell..."

 

Nach der Nibelungenring-Rallye ging es an diesem Wochenende nach Hollfeld, in die Fränkische Schweiz. Auch hier war die Rallye wieder eine Rallye 70, wie im letzten Jahr. Die  Anfahrt verlief problemlose und auch die technische Abnahme, die wir schon am Freitag absovieren konnten, stellte keine Hürde dar.

 

So ging es am Samstag morgen schon um 7.30 zum Abfahren, da das erste Fahrzeug bereit um 11 an der Start ging und wir mit der Nr. 97. fast genau 1,5 Stunden später ran mussten. Es galt ja noch vorher eine Reifenwahl zu machen und den anderen Rädersatz in den Servicepark zu bringen.

 

Die Rallye begann mit der Prüfung Stadtwald. Wer sie noch nicht kennt, eine sehr schnelle Prüfung, die durch den besagten Stadtwald von Hollfeld zu einem Schotterwerk führte und von dort in eine schnelle Waldpassage wechselt. Der Start wurde im Vergleich zu den letzten Jahren etwas modifiziert, so führte erstmal die Strecke am Rand einer Wohnsiedlung von Hollfeld entlang, ging in eine enge Kehre und dann ging es auf die Schotterstrasse, die zum Steinbruch führte. Hier galt es die A...Backen zusammenzukneifen und voll draufzuhalten. Die Kurven sind zwar sanft, aber  immer wieder kann das Auto auf dem feinen Split versetzen und in eine andere Richtung wechseln als man eigentlich vor hatte. Das funktionierte bei uns recht gut und es ging ins Schotterwerk. Und hier passierte das Malheur. Eigentlich wollte ich den Lupo mit der Handbremse um die 2 Spitzkehren herumziehen, aber bei der Ersten begann zwar das Heck herumzugleiten blieb aber dann im Drift hängen (wohl eine Spurrinne o.ä.) und wir rutschten mit Untersteuern in die Böschung. Dort verweilten wir für endlose 10-15 Sekunden, da sich der Rückwärtsgang nicht auf Anhieb finden ließ Nach der Befreiungsaktion fuhren wir mit einer gehörigen Wut im Bauch die WP zu Ende. Die Waldpassage wurde mit vollem Tempo durchjagt (der Tacho zeigte nach der WP 156 km/h max an) und so konnten wir trotz dem Parkmanöver immer noch die viertbeste Zeit in der Klasse erreichen. Die Bestzeit ging an Sivio Huss mit Sarah Pfaff mit ihrem Honda CRX gefolgt von Ernst Reinmann mit Daniel Lang auf ihrem Ford Fiesta und Julian Knorr mit Eva-Maria Klärner auf Citroen C2. Marc Schütze musste seinen Honda hier schon mit einem Kupplungsschaden abstellen.

Die WP Schirradorf galt es als nächstes zu meistern. Hier geht es anfangs über, für diese Region typische, Knochenstein-Bewirtungswege, die sehr wellig aber auch sehr schnell waren. Hier musste man Vertrauen in sein Fahrwerk haben um nicht ausgehebelt zu werden. Weiter dann auf schmalen Asphaltwegen, die abwechelnd mit schnellen und langsamen Kurven und Kuppen aufwartete. Hier musste man einen schönen Rhythmus finden und die Ansagen präzise umsetzen. An Schirradorf vorbei ging das Ganze auf eine lange Schottergerade (die zu Glück zum Vorjahr ausgebessert wurde). Diese mündete in eine sehr schnelle Landstrassen-Sektion bis ins Ziel. Auch hier ging es wieder über 160 km/h Spitze und es so wurde selbst die Landstrasse ziemlich eng in den Kurven. Hier konnten wir mit 4:06,3 min die 3. Zeit setzen, knapp hinter Ernstis Ford. Silvios Honda knackte hier als einziger die 4-Minuten-Marke. Leider hat die Kamera nicht gestartet, so gibt es von hier kein Bildmaterial.

Auch die WP 3 Neudorf wurde, wie schon die erste WP, etwas umgebaut. So startete man heuer in den alten Rundkurs mit vollem Speed bis in das kleine Waldstück vor Görau. Dort etwas langsamer in die 3er-Rechtskurve, wieder Vollgas in eine engerwerdenden Links und eine Kehre wieder weg von Görau, dem höchten Punkt der Rallye. Jetzt wieder mit Vollgas zurück über 4er und 5er Kurven in eine Bremsschikane und von da an nur noch mit Karacho über die ultraschnellen Kurven und Kuppen nach Seubersdorf (Topspeed 168 km/h). Hier musste die Linie stimmen oder man fliegt ab oder ist zu langsam. Jetzt ein Abzweig auf Knochensteinwege um Seubersdorf herum und über eine schmale Strasse ins Ziel. Unsere Linie passte zwar, aber dennoch reichte es wieder nur zur 3. Zeit hinter Ford und Honda (ich denk mal, eine Mischung aus weniger riskiert und weniger Leistung). Zumindest konnten wir uns hier auf den 3. Rang in der Klasse vorschieben.

Mit der WP Brunn stand nun, mit 10km Länge, die Königs-WP auf dem Plan. Diese WP war unverändert zu den Vorjahren, aber hier musste auch nichts geändert werden. Eine WP, die zum Ende immer schneller wird. Gestartet aus dem Wald mir ein paar "normalen" Kurven, dann ein kurzer Sprint zum Sportplatz bei Brunn. Wieder ein Abzweig und kurz nach Hohenpölz rein, um ein Haus herum und ab jetzt galt es wieder einen schweren rechten Fuss zu haben. Vollgas zu eine Schikane, Abzweig rechts, schnell am Waldrand entlang, Abzweig links, ein laängeres, schnelles Schotterstück, wieder Abzweig links, und auf den schmalen Wirtschaftswegen schön im Fluss bleiben. Mit 158 km/h in Richtung Ziel und dort wieder die 3. Zeit abholen. Diesmal war Ernst Reinmann der Schnellste und Silvio knapp mit 1,2 Sekunden Rückstand Zweiter.

 

Nach dem Regrouping und Servicepark ging das Ganze wieder von vorne los.

Im Stadtwald blieben wir diesmal ohne Fehler und setzten eine Zeit mit der wir im 1. Durchgang mit zur Spitze in der Gruppe gehört hätten. Jedoch hat die Konkurrenz auch ein paar Sekunden gefunden und wieder sprang so "nur" der 3. Platz heraus.

Auch auf der WP Schirradorf konnten wir uns nur minimal verbessern, vermutlich auf Grund der doch sehr schnellen Kurven am Ende, die es optimal zu treffen galt. Diesmal stimmte die Linie eben nicht zu 100%. Doch auch das Team Huss / Pfaff "schwächelte" hier etwas. So konnte das Team Reinmann / Lang sich wieder näher an die Spitze setzen und auch das Team Knorr / Klärner zeigte mit der 2. Zeit, dass mit ihnen immer noch zu rechnen war. Und wieder spang für uns der dritte Rang heraus.

Auch die WP Neudorf konnte im Vergleich zum 1. Durchgang noch getoppt werden. Mit Sageundschreibe 171 km/h ging es diesmal über die Kuppen und Senken vor Seubersdorf. Doch auch diesmal war der Huss-Honda nicht zu schlagen und auch der Reinmann-Fiesta war vor uns, wenn auch nur knapp mit 1,9 Sekunden Vorsprung.

Bei der WP Brunn gab es dann doch einige Verzögerungen wegen diverser Ausfällen, die Dämmerung zog herein und es wurde immer dunkler. So schafften wir es hier, vermutlich auf Grund der guten Scheinwerfer, endlich mal NICHT die Drittplatzierten zu sein. Mit 6:05,4 min reichte die Zeit für Platz 2 auf dieser WP. Ernst Reinmann war hier wieder der Schnellste, auf Platz 3 folgte Julian Knorr.

In der Endabrechung lag dann nach den 70 WP-Kilometern Silvio Huss mit Sarah Pfaff denkbar knapp mit einem Vorsprung von 2,8 Sekunden vor Erns Reinmann und Daniel Lang auf Platz 1. Wir konnten nicht immer genau das Tempo der Spitze mitgehen und so summierte sich unser Rückstand auf 53 Sekunden (auch Geschuldet dem Parkmaneuver im Schotterwerk).

Jetzt heißt es nochmal die letzten Kräfte mobilisieren, denn schon am Samstag folgt unser Saisonabschluss bei der Rallye Oberland.