11.11.2017, Rallye Baden Württemberg Junior oder "Sauwetter und Faschingsanfang"

 

An diesem Wochenende fand unser Saisonabschluss direkt vor unserer Haustür statt. Da die Rallye Baden Württemberg nicht mehr ein DM-Lauf ist und ein Jahr Pause machte, gab es jetzt die Wiederauflage in Heidenheim. Diesmal im Rallye 70-Konzept. Der November ist jetzt nicht gerade dafür bekannt, schönes Wetter abzuliefern, alle Prognosen standen auf Kälte, Regen und starke Winde. Eigentlich Bedingungen, die uns entgegen kommen sollten, aber schon beim Tanken am Freitag mittag merkte ich, dass unsere bewährten Toyo-Regenreifen wohl doch ihre besten Zeiten hinter sich haben, als ich im Kreisverkehr beim Beschleunigen nur geradeaus fuhr. 

Abends dann ab zur Dokumentenabnahme und technischen Untersuchung. Schon hier zeigte sich das Wetter von seiner ungemütlichen Seite, manche Startnummern wollten einfach nicht halten (warum es hier Nummern im DM-Standard sein mussten, weiß wohl nur der Veranstalter, vermutlich noch übrig vom letzten Jahr wegen der Absage) und auch die Örtlichkeit für die Untersuchung beim THW war nicht das Gelbe vom Ei. Gibt es im November keine Halle, in der man das machen könnte anstatt eines Vordaches, wo jeder bei Regen und 4 Grad friert?

 

Zum Wettbewerb: da wohl schon einige Konkurrenten die Saison beendet haben, blieben nur wir, Ernst Reinmann mit seinem Fiesta und der F10-Polo von Jürgen Haug übrig.

WP 1 fand in der Umgebung von Dorfmerklingen und Elchungen statt, sehr viel Vollgas-Anteil mit langen Geraden und Landstrassenabschnitten und die meisten Kurven waren 90-Grad-Abzweige. Gift für unseren lestungsmäßig unterlegenen Lupo gegenüber dem Ford. Wir tasteten und auf dieser WP ans Limit heran, um zu schauen, was mit den Reifen noch geht. Aber gegen Leistung und neue Avons gab es für uns keinen Stich zu holen und lagen schon nach einer WP mit 20 Sekunden Rückstand auf dem 2. Platz.

Die 2. WP ging von Rotensohl nach Großkuchen und Kleinkuchen. Die Charakteristik ähnelte sehr der ersten WP, etwas "aufgelockert" durch ein kurzes Schotterstück und zwischendrin sogar eine Sprungkuppe, aber dennoch war auf den langen Geraden und Landstraßen nicht viel zu holen, außer einem weiteren Rückstand von wieder 20 Sekunden.

Das Highlight dieser Rallye, aus meiner Sicht, war dann die WP 3, die doch schon eher einer Rallye-WP nahe kam. Vom Wanderparkplatz kurz vor Neresheim ging es in Richtung Auernheim, durch den Ortseingang durch und über den Höllweg nach Fleinheim, danach wieder die altbekannten Geraden und 90°-Abzweige (und wieder die 20 Sekunden).

Die WP 4 war eine direkte Weiterführung der WP 3, die als DM-Lauf eine einzige WP bildeten. Kurz hinter der Sprungkuppe bei Fleinheim gestartet, führte sie über kurviges Geläuf und schmierigen Kurven in eine Abwärtspassage ins Ziel. Und kurz vor dieser Passage blockierten die Reifen an einem 90° Abzweig und wir rutschten beinahe in den Graben. Der Motor war abgestorben und ging auch nicht mehr gleich an,. Dieses Mißgeschick dämpfte unsrern Vorwärtsdrang so sehr, daß wir hier sogar die schlechteste Zeit von uns Dreien fuhren und nur mehr durchs Ziel rollten.

Nach kurzem chaotischen Aufenthalt in der Servicezone (kann man hier nicht feste Stellplätze markieren...) wurde es im 2. Umlauf noch schlimmer. Die Reifen waren jetzt völlig am Ende. Schon an der ersten Spitzkehre rutschten wir mit 4 stehenden Rädern an der Kurve vorbei in den Notausgang. Dasselbe passierte dann nochmals an einem Abzweig. Jetzt waren wir eigentlich nur noch darauf bedacht, das Auto heil ins Ziel zu bringen und die Platzierung zu halten.

Trotzdem hatte ich manchmal noch Mühe, das Auto auf der Strasse zu halten, was man wohl manchmal mit einem zischenden Einatmen bemerken konnte.

Die schöne WP 7 wurde dann wegen einer Öllache gecancelt und die WP 8 im Dunkeln auch noch irgendwie hinter uns gebracht.

Als Abschluss ging es dann in den Rundkurs im Industriegebiet "in den Seewiesen". Auch hier konnte man mit den alten Gummis nichts mehr erreichen und nur versuchen den Bordsteinen beim Untersteuern aus dem Weg zu gehen.

 

Der 2 Platz konnte gehalten werden und es gewann hier Ernst Reinmann, der nach der Fränkischen Schweiz eine heftige Revanche nahm und mit über 2 Minuten Vorsprung, die Klasse für sich entschied.

 

Jetzt ist erstmal Winterpause und man muss schauen, was sich am Lupo noch verbessern lässt, da 2018 sich wohl wieder mehr Gegner sehen lassen werden, wie man aus der Gerüchteküche so hört.