18.06. 2016, Landsberg-Rallye Meiningen oder Regen ja, Regen nein? Egal!

 

Nach einer etwas längeren Pause über 4 Wochen ohne Rallye, hat es mal geklappt den Termin zur Landsbergrallye wahrzunehmen. Entweder war was mit dem Auto, man musste arbeiten oder es gab eine Terminkollision.

 

Schon auf der Anreise konnte man erahnen, was auf einen wettertechnisch erwartete. Komplettes Mischwetter von Sonnenschein und 22 Grad bis Regenschauer und 12 Grad, nur Schneefall wäre des Guten zuviel gewesen. Der Regenschauer wurde auf der Autobahn, nur wenige Autos vor uns (ich glaub, ne Minute schneller und wir wären live dabei gewesen) bekam ein Audi Aquaplaning und schlug in die Leitplanke ein. Zum Glück nur (heftiger) Blechschaden am Auto und weiche Knie beim Fahrer. Das Hindernis quer auf der Autobahn wurde zur Seite geschoben und es war wieder freie Fahrt bevor ein größerer Stau enstehen konnte.

 

Auch am Samstag war das Wetter nicht richtig auszurechnen. Bleibt die Sonne? Kommt der Regen und wenn ja, wie lange und wie stark? Wir entschieden uns auf Regenreifen zu bleiben. Im Trockenen zwar nicht so gut wie Semi, aber besser als Semi im Regen, so war unsere Meinung.

Auf gings zur WP 1, der ultraschnelle Rundkurs "Haselbach" bei Sülzdorf, 2 Runden über 8,4 km, gut ausgebaute Landstrasse, eine kleine Kreisstrasse und ein etwas engerer Wirtschaftsweg. Die ganze Zeit schien die Sonne, doch kaum rollten wir in den Vorstartbereich machte es *plitsch* *plitsch* *plitsch* und es fing tatsächlich an zu regnen, zwar nicht viel aber immer noch stark genug, die Strecke tückischer zu machen. Es war irgendwie wie auf dem Nürburgring, die eine Sektion trocken, die Andere im Regen und wieder eine andere Stelle feucht und wieder abtrocknend. Los gings, raus aus dem Dorf Haselbach über die besagte schmale Kreisstrasse und gleich die erste Highspeedbremsung ging fast in die Hose, der Regen machte die Anfahrt schmierig und wir rutschten erstmal geradeaus, mit letzter Rille und einem Nachhelfen mit der Handbremse kamen wir gerade so um die Kurve. Danach fanden wir schnell den Rhythmus und jagten mit  Spitzengeschwindigkeiten von 156 Sachen zur WP-Bestzeit von 6:30,5 min. Leider ist bereits hier der große Favorit, der Honda Civic von Rigo Sonntag, mit technischem Defekt stehen geblieben. So begann unser Duell mit Leoni Stiem und ihrem Puma. Sie fuhr hier "nur" eine 6:45,8 min, was allerdings den Semislicks im Feuchten, einer abgeräumten Schikane und einem "etwas" zu langsamen Teilnehmer an der falschen Stelle geschuldet war.

 

WP 2, der Sprint raus aus Thüringen nach Bayern, von Filke nach Helmershausen, 4,2  lang führte wieder über eine schmale Kreisstrasse, die gespickt war mit Kuppen und Bodenwellen und langen Geraden. Auch hier hatte der Regen zugeschlagen, die Strecke war noch nass. So konnten wir unseren Reifenvorteil wieder gut ausnutzen und fuhren mit einer vorsichtigen 2:33,9 min immer noch 4 Sekunden schneller als Leoni.

 

Der große Zuschauerrundkurs "Dreißigacker" bildete die dritte WP. Zwar schüttete es im Vorfeld wie aus Eimern, aber dann riss der Himmel auf und die Sonne machte die Fahrspur sehr schnell wieder trocken. Mit einem knappen Überholmanöver auf der Start-Geraden (der Lada ging schlagartig vom Gas) fuhren wir eine 3:56,7 min, aber Leoni konnte mit einer 3:53,4 min den Abstand etwas verkürzen.

 

Das Regrouping war kurz und es ging wieder nach Haselbach zum Rundkurs WP 4. Die Sonne hat sich jetzt vollends durchgesetzt und die Strecke präsentierte sich komplett trocken. Auch wir wurden mutiger und die Stellen, die vorher etwas zaghafter angegangen wurden, nahmen wir jetzt mit mehr Risiko, der Topspeed stand hier dann auf 168 km/h mit einer Zeit von 6:21,7 min verloren wir auf den Puma wieder nur 4,1 Sekunden.

 

WP 5, die Hoppelstrecke, gehörte dann mit einem Vorsprung von 0,3 Sekunden wieder uns. Mit einer 2:31,3 min konnten wir die schnellen Damen wieder etwas vom Leib halten.

 

Ein Vorsprung von 12,4 Sekunden vor der letzten WP in Dreißigacker klingt zwar komfortabel, aber mit Regenreifen auf dem Trockenen und 4 Autos in der Runde kann viel passieren. Auch wussten wir von dem Vorsprung nichts, da es keine Livezeiten oder Flipcharts gab (so mag ich das :) ). Also war immer noch Attacke angesagt. Allerdings kam es zu dem Showdown nicht mehr, da die Rettungskräfte ausrücken mussten und die Besatzung eines BMWs bergen musste. Die WP wurde annulliert.

 

So konnten wir endlich mal wieder, nach 3 Ausfällen, das Auto im Parc Ferme abstellen. Das es mal wieder zum Klassensieg gereicht hat, ist umso schöner, aber auch glücklich. Denn diesmal war "Hätte, wäre, wenn" auf unserer Seite. (s. das Auflaufen von Leoni auf den langsamen Micra an ungünstiger Stelle und der Ausfall des Favoriten).

 

Jetzt geht´s in 2 Wochen zu Grabfeldrallye und dann ist erstmal Urlaub :)