05.03.2016, Rallye Hohenlohe oder Regen, Schlick und Raserei

 

So, diesmal ging es wieder nach Pfedelbach um an der Rallye Hohenlohe teilzunehmen.

Der Wetterbericht sagte schon die Tage davor Regen voraus, also blieben die Semis daheim.

 

Der Morgen war komischerweise trocken, aber das sollte sich schnell ändern (hat aber zum Glück erst nach dem Abladen und Bekleben begonnen :) ) und es regnete sich so langsam ein.

Leider waren wir wieder nur zu dritt in unserer Klasse, aber mit Michael Loock mit seinem neuen Citroen C2 und Silvio Huß mit seinem bewährten und frisch revidierten Honda CRX konnte sich die Konkurrenz dennoch sehen lassen.

 

WP 1 war der traditionsbehaftete Ritt durch die Weinberge bei Michelbach (die WP kenn ich noch als Zuschauer). Ohne große Erwartungen starteten wir in die Prüfung und fühlten uns eigentlich gleich pudelwohl. Ausser einem kleinen Verbremser aus dem Schotter in die Spitzkehre (etwas zu schnell und die Rettung mit der Handbremse war nicht ganz optimal)  verlief alles einwandfrei. Und mit einer Zeit von 5:18.2 min waren wir auch richtig gut dabei bei der Musik, nur 1,5 Sekunden langsamer als Silvio und 3,2 schneller als Michael (wussten wir aber nicht, ich mag das nicht so, während der Rallye auf Zeiten zu spicken).

 

Die WP Eschelbach war (zumindest für uns) eine neue Unbekannte auf der Rallye Hohenlohe. Ein Rundkurs mit Schotteranteil, wobei dieser sich nicht nur auf den richtigen Schotter beschränkte, sondern eingentlich auf die ganze WP ausdehnte. Die Strasse war ab und zu so schlecht, das ich jetzt nicht mit Bestimmtheit sagen könnte, wo Asphalt aufhört oder beginnt.

Also sehr anspruchsvoll und der Regen machte es nicht einfacher. Vielleicht auch durch die Ausfälle vor uns gewarnt, wagten wir uns sehr langsam an das Limit der WP, da wäre vielleicht mehr drin gewesen, aber dennoch konnten wir mit einer 4:30.9 min den 2. Platz halten. Michael und Silvio aber tauschten die Plätze. 

 

Eine verkürzte Version von der WP "Tiergarten" der letzten Jahre komplettierte die Rallye. Das Ziel der WP war hier zwar schon auf der Mitte der langen Gerade, hat aber trotzdem ihren Charakter mit schmierigen Abzweigen und ultraschnellen Passagen beibehalten (mit meinem G19-Golf III hatte ich hier schon knapp 200 auf dem Tacho!). Und ausgerechnet auf dieser WP konnten wir die Klassenbestzeit setzen (164 km/h GPS-gemessen *G*). Mit 3:21,0 min konnten wir den Rückstand auf den Citroen auf 1,2 Sekunden verkürzen. Silvios Honda blieb mit knapp 5 Sekunden Rückstand auf Schlagdistanz.

 

Der zweite Umlauf versprach also spannend zu verlaufen, und wir wussten immer noch nicht, wo wir standen. Also zurück in Michelbach´s Weinberge. Engagiert ging es wieder auf die Zeitenhatz, die hier fast einem Hasen zum Verhängnis wurde. Er meinte, hinter der Kuppe zum Schotterstück uns den Weg zeigen zu müssen bevor er wieder zwischen den Rebenreihen verschwand. Wir setzten im Vergleich zum 1. Versuch die fast gleiche Zeit, Michael Loock war 0,2 Sekunden langsamer  und somit nur noch 1 Sekunde vor uns. Silvio Huß setzte wieder die Bestzeit und kam auf 2,4 Sekunden näher.

 

Zurück auf den Rundkurs von Eschelbach, wo die Schotterpassage noch viel ruppiger geworden ist, das ganze Auto vibrierte bis in die letzten Ritzen. Wir wurden mutiger und nahmen unser Herz fester in die Hand. Zum Lohn fuhren wir fast die selbe Zeit wie Michael, er konnte seinen Vorsprung nur um 1 Zehntel ausbauen. Sivlios Honda war für diese Strapaze nicht gerüstet und verlor hier wieder über 7 Sekunden und beinahe den Auspuff. (was bin ich froh, dass wir wieder Serienfedern vorne fahren und so mehr Bodenfreiheit haben...)

 

Die letzte WP bei Tannen sollte die Entscheidung bringen. Noch mutiger in den schmierigen Bachverlauf-Kurven und wieder mit fast 164 Sachen zum Ziel hin konnte wir eine Zeit von 3:18.6 min setzen (die 13. Zeit im Gesamten!!), Silvio stellte mit 3:18,3 min die Bestzeit, obwohl er durch ein langsameres Fahrzeug aufgehalten wurde. Und mit großer Verwunderung stellten wir am Abend am Aushang fest, dass wir 2,2 Sekunden schneller waren als Michaels C2. Also konnten wir ihn auf der letzen WP um 1 Sekunde passieren und gewannen unsere Klasse, was ich nie erwartet hätte bei diesen Gegnern. Wir alle belegten die Plätze 21, 22 und 23 und waren allen innerhalb von nur 9,7 Sekunden. Der einzige, ganz kleine Wehrmutstropfen war, dass wir die Top20 nur um 0,2 Sekunden verpasst haben.