17.03.2018, Rallye Ulm oder "die Rückkehr des Über-Japaners"

 

2 Wochen nach der Rallye Hohenlohe geht es traditionell nach Einsingen zur Rallye Ulm. Nach dem Studium der Nennliste fand sich dort ein alter Bekannter wieder. Nach 15-monatiger Pause brachte Marc Schütze seinen optisch revidierten Honda Civic wieder an den Start. Mit frischem Lack (jetzt ist er rot), neuer Seitenwand (da war wohl jede Menge Spachtelmasse drauf) und der Technik, die schon 2016 zuverlässig ihren Dienst verrichtete, stellt er den Benchmark in der Klasse, ein sehr starker Gegner, sowohl Auto als auch Fahrer.

 

Anfahrt und technische Abnahme gingen wieder ohne Zwischenfälle und Probleme über die Bühne, der Weg war frei für das Recce. Die WPs lagen, wie die Jahre zuvor, an den Orten Steinfeld, Beiningen und bei Einsingen. Ein Umstand, der wohl den Genehmigungsbehörden geschuldet ist. Aber man macht hier aus den wenigen Möglichkeiten das Beste und versucht immer wieder eine neue Variante aus dem Hut zu zaubern.

Der Wetterbericht sagte leichten Regen voraus, diesmal rückten wir mit den Toyos aus. Auch Marc Schütze setzte auf seine Avon-Regenreifen.

 

Bei der WP 1 drehte man das Layout einfach um 180°, das Ziel war diesmal der Start. Also raus aus dem Wald, eine lange Kehre links rum und rechts rum durch Steinenfeld, wie immer gespickt mit jeder Menge Split. Flotte Kurven bis zu "unserer" Kurve (unsere nenn ich sie wegen unserem 1. Einsatz 2006, der hier abrupt sein Ende fand). Runter durch den Wald. 90° rechts, Gerade, 90° rechts, über die Kuppe, wieder  2 mal rechts und zur engen Kehre. Hier waren wir viel zu früh auf der Bremse und dir Kehre ging nicht so sauber wie gewünscht. Durch die schmierige Lichtung und 2 ,nicht zu lange, Geraden ab zum Ziel. Die Uhr verbuchte eine 2:40,6 min für uns und für den Schütze-Honda eine 2:40.5min. Aber Hallo, nur ein Zehntel Unterschied trotz der vermurksten Kehre? Hätten wir nicht gedacht. Lag vermutlich an der geringen Anzahl von Steigungen.

 

Der Rundkurs zwischen Beiningen und Pappelau bildete die WP 2. Auch hier gab es eine neue Streckenführung, die 2 Runden verliefen nun andersrum als die 2 Jahre zuvor und auch der Auslauf ging diesmal Richtung Pappelau anstelle nach Beiningen. Hier ging es öfters hoch und runter. Wir gaben zwar alles, aber gegen die Mehrleistung des Honda war hier kein Kraut gewachsen. Mit einer 3:41.3 min waren wir genau 9 Sekunden langsamer.

 

Bei Einsingen fand nun die Königs-WP statt, ein 10 km langer Rundkurs mit langen Geraden, tückischen Kurven und der tollen Sprungkuppe (siehe auch hier im Hintergrund). Mit Mut zum Risiko ging es voran, die Schikane 1 ging fast voll, kurz anzielen und durch. Leider war die Anfahrt zum Sprung etwas schmierig und wir mussten den Lupo auf Kurs halten, das 1. Mal ging es nicht so flott drüber, wie geplant. Weiter mit Karacho zum ehemaligen Rundenteiler. Hier galt es die Fuhre auf Kurs zu halten, da die Stelle, wie immer, mit viel Split "gesegnet" ist. Die 3-fach-Links ging fast voll (fast, wegen den Regenreifen und des schlüpfrigen Banketts). In der Lichtung galt es Vorsicht walten zu lassen, hier ist es immer, durch Frostarbeiten, dreckig. (was auch einem Starter im Spitzenfeld zum Verhängnis wurde). Durch Schaffelkingen durch an der Kapelle vorbei und wieder vor zum Start. In der zweiten Runden klappte der Sprung schon sehr viel besser nur kam das Problem auf, dass wir auf den langsameren Citröen aufliefen. Mit gebremsten Schaum fuhren wir dann in knappen Abstand hinterher und leider konnte das vorausfahrende Fahrzeug erst bei der Kapelle und passieren lassen, vorher war einfach kein Platz dafür. So war auch hier der Honda über 10 Sekunden schneller als unsere 7:35,8 min.

 

Weiter ging es in den 2. Umlauf. Die WP Steinenfeld schien unserem kleinen Roten zu liegen. Auch wenn ich, von kurzer Müdigkeit befallen, erst 3 Kurven brauchte, bis ich wieder voll da war, verlief die WP fast wie am Schnürchen. Und tatsächlich konnten wir hier mit einer 2:36,2 min eine echte Klassenbestzeit einfahren, wenn auch nur 3 Zehntel schneller als Marc.

 

Auf der WP 5 wurden aber die Verhältnisse wieder gerade gerückt. Auch wenn wir keine Fehler machten und es kaum Stellen gab, die vielleicht etwas mehr Risiko vertragen hätten, so verloren wir wieder 10 Sekunden auf die Spitze. Unsere Zeit war mit 3:41,2 auch nur eine Zehntel schneller als im 1. Versuch.

 

Zum Anschluss ging dann es dann wieder zum großen Rundkurs nach Einsingen. Und hier kam dann der angekündigte Regen. Allerdings gab der Himmel nur ein paar Sprüher Wasser ab, keine Gefahr für Grip und Strecke. Die erste Runde lief wieder wie geschmiert, auch der Sprung wurde gut erwischt, die Cuts sauber genommen. So ging es in die Runde 2 und wieder liefen wir auf ein langsameres Fahrzeug auf. Zum Glück erwischten wir diesen Teilnehmer schon früher, als den Hudelmaier-Citröen, und der aufmerksame Fahrer konnte durch Benutzung eines Hofes uns vorbei lassen und wir verloren nur minimal etwas Zeit. Und da sich Marc Schütze sich im ehemaligen Rundenteiler eindrehte, konnten wir auch hier die Klassenbestzeit mit einer 7:29,6 setzen. Was aber nichts an Platz 2 hinter dem Honda änderte. 

 

Als Fazit nehmen wir die Bestzeit der WP 4 mit. Ob es jetzt "nur" die lange Abwesenheit von Marc war, die falschen Reifen oder vielleicht doch der Lupo auf den richtigen WPs mit dem Honda mithalten kann, die nächsten Aufeinandertreffen werden es zeigen.