03. Juni 2017, Haßbergrallye oder "die Nemesis ist bezwungen"

 

Mit gemischten Gefühlen (große Vorfreude, endlich wieder Rallye und endlich Gegner, aber auch: "oje, Ebern" :) ) ging es am Freitag am späten Nachmittag auf die Piste. Offenbar war die übliche Strecke überlastet, denn das Navi schickte uns kreuz und quer durch das Frankenland um sämtliche Staus zu umgehen. Gerade noch rechtzeitig kamen wir am Rallyezentrum zur Papier- und Technischen Abnahme an, was aber dann ohne Probleme bewältigt wurde. "Bei Beppo" noch abends gemütlich im Biergarten eine leckere Pizza verspeist und ab  ins Bett.

 

Schon im Vorfeld war ja bekannt, daß es in diesem Jahr keinen Rundkurs geben wird.Das Abfahren ging problemlos vonstatten, und um 13.20 ging es dann ab auf die Piste.

WP 1, Wiebelsgrund: der Start dieser WP lag diesmal am Ziel vom letzten Jahr. Und auch die ersten Kilometer war die WP vom letzten Jahr nur in die andere Richtung. Doch nach einem langen Betonplattenweg ging es dann auch neue Pfade. Ein schnelles Schotterstück über 2 Kuppen, das in einen Behelfsweg aus Knochenpflaster mündete. Kurz am Sportplatz vorbei und anstatt links auf der alten WP weiter zu gehen, bog man heuer rechts ab und fegte über die Landstrasse. Eine kleine Schikane und wieder links weg in ein schmales, kurviges, aber flüssiges Bergaufstück zum Ziel. Leider hatten die Räder am Anfang noch keinen Grip und wir gingen den Start etwas verhaltener an, was dann in einer Zeit von 4:47,2 min mündete und nur die drittschnellste Zeit in der Gruppe war. Der Peugeot vom Team Philippent/Berleth war 7 Sekunden schneller und auch der Swift vom Team Merkel/Hufgard lag 0,4 Sekunden vor uns.

Auch die WP 2 war teils neu, teils altbekanntes Gebiet. Der Start ging von Welkendorf über eine kleine Landstrasse mit schnellen Kurven und einer kniffligen Kuppe nach Weissenbrunn, im Ort eine scharfe Rechts, ein schnelles Landstrassenstück (Spitze 156), Linksabzweig, wieder ein schmales Sträßchen nach Jesserndorf, quer durch den Ort, vorbei am Dorfplatz und ab jetzt volle Pulle bis zum Wald (jetzt war man wieder auf der WP vom letzten Jahr). Ein schnelles Waldstück, danach eine Schottergerade bergauf mit einer bösen Kurve (wer zu spät bremst, war im Graber, wie auch ich vor 4 Jahren). Ein Knochensteinweg mit 2 Rechts und einer Links und ab durchs Ziel. Hier konnte uns keiner folgen und wir waren, auch auf Grund des Ausfalls des Peugeot, mit einer Zeit von 4:00,9 min über 15 Sekunden in Führung.

Die WP 3 war dann wieder eine "alte Bekannte", der Rundkurs aus den letzten Jahren bei Ditterswind. Allerdings diesmal nur als Sprint, und auf Grund von unvorhergesehenen Straßenschäden um mindestens einen Kilometer gekürzt. Es wurde in Gresselgrund gestartet und auf der Landstrasse volles Rohr nach Ditterswind geprügelt. Dort, von einer Schikane eingebremst, ging es wieder quer durch den Ort und auf der Höhe der Kuppe am Ortsausgang links weg auf einen Betonplatten weg, der die Autos so richtig durchrüttelte. Sehr schnell bis zum Ende, wo dann aber 3 tückische Bodenwellen auf Opfer warteten (aber in diesem Jahr keine bekamen) und schon war das Ziel da. Auch hier konnten wir mit einer 1:53,8 min den Vorsprung auf weitere 3 Sekunden ausbauen.

Nach dem Regrouping ging es in die 2. Etappe. Da die Reifen jetzt perfekt arbeiteten und wir auf dem Schotterstücken etwas mehr angasten, konnten wir uns hier um fast 8 Sekunden steigern. Wieder eine, wenn auch diesmal knappe, WP-Bestzeit mit 4:39,3 min. 

Auch die WP 5 ging ohne ein Problem über die Bühne, nur die Bestzeit verfehlten wir hier um knapp 2 Sekunden hinter dem Merkel-Suzuki.

Jetzt galt es nur noch die Buckelpiste WP 6 zu überstehen, und wir haben in Ebern eine Rallye abgeliefert, die ohne EIN EINZIGES Problem ablief. Mit einer 1:55,7 konnten wir zum Abschluss wieder die Klassenbestzeit setzen und endlich, endlich mal ein glückliches Ende einer Haßbergrallye für uns verbuchen.

Als Fazit zur Rallye kann ich nur ziehen: die WPs waren ein Traum, schnell, flüssig und auch die langsameren Passagen fügten sich harmonisch in die Rallye-Charakteristik ein. Das Einzige, was ich zu bemängeln hätte, waren die Pommes und Schnitzel am Abend. Aber das konnte uns die Stimmung nicht vermiesen, wir waren hochzufrieden und konnten stolz am Abend den Siegerpokal entgegen nehmen.