30. April, Voralpenrallye oder tolles Wetter, tolle Rallye und fehlende 20 Cent

 

An diesem Wochenende machten wir uns auf den weiten Weg ins Chiemgau nach Traunstein um zum ersten Mal an der Voralpenrallye teilzunehmen.

 

Die Anreise verlief etwas zäh und Dank einem kulanten Orga-Team durften wir die Papier- und technische Abnahme noch am Freitag durchführen.

Die morgentliche Besichtigung verlief hingegen etwas chaotisch, soviel Verkehr auf den Wertungsprüfungen haben wir selten gesehn und auf einer WP war die Streckenführung etwas verwirrend, da in Südbayern die Rundenteiler wohl nicht markiert werden, wie es in unseren Gefilden üblich ist (und da ging es nicht nur uns so ;) ) also improvisierten wir ein wenig und bastelten aus den 2 Besichtigungrunden einen Aufschrieb für die WP zurecht. Die Rallye bestand eigentlich fast nur aus schmalen Sträßchen, die gerade etwas breiter waren wie ein Auto und so viele Orts- bzw. Gehöftdurchfahrten hab ich noch nie auf einer Rallye gefunden.

 

Zur Rallye, WP 1 war ein kleiner Rundkurs rund um Schlossried und Grafenberg, zuerst ging es flott den Berg runter, eingebremst durch eine Schikane (von wegen Strohballen, richtige Baustellenbaken :) ), ein enger Abzweig gefolgt von einer schnellen Geraden und wieder den Berg hoch, quer durch  Grafenberg und zurück zum Start. Der Auslauf war eine enge Serpentineabfahrt quer durch den Wald. Immer mehr ans Limit tastend, kamen wir sehr gut zurecht, setzten aber mit 3:36,4min nur die 3. Zeit in der Klasse. Wieder mal war der Honda von Marc Schütze mit 15 Sekunden Vorsprung auf 5,4km das Maß der der Dinge. Knapper war der Vorsprung von "Speedcat" Leonie Stiem auf ihrem Ford Puma mit 1,7 Sekunden und so begann ein schönes Duell um den zweiten Platz.

Der einzige Sprint dieser Rallye führte vom Brunnerstuch nach Eglsee. Knifflige Wald-

Durchfahrten auf den besagten, engen Wegen, ein längeres, schnelles Landstrassenstück, Ortsdurchfahrten und wieder Wald auf engen Sträßchen. Auch diese WP verlief beinahe Reibungslos, ein kleiner Aufschriebfehler brachte Ingo etwas aus dem Konzept und der Abzweig auf die Landstrasse sorgte durch ein flottes Anfahren für einen kleinen Aha-Effekt. Und auch die Zeit war mit 3:30,8min die zweitschnellste in der Klasse, knapp hinter Leonie. Unglücklicherweise strandete Marc´s Honda in einem Graben, setze auf einem Baumstumpf auf und konnte die WP nicht beenden. Aus dem Duell um Platz Zwei wurde ein Duell um die Spitze.

Der Rundkurs bei Alterfing bildete die 3. WP. Ganze 4 Örtchen mussten durchquert werden und das auch gleich zweimal, gekrönt wurde dann das Ganze von einer sehr flotten Waldpassage als Auslauf. Auch hier war das Ergebnis knapp und mit 5:38,7min 5 Sekunden langsamer als der Puma. Zur Halbzeit trennten uns gerade mal etwas mehr als 8 Sekunden.

 

Zum zweiten Umlauf ging es zurück nach Schlossried und auf der Verbindungetappe trat ein kleineres Problem mit dem 5. Gang auf, die nach einer Justage an dem Schalthebel behoben schien. Auch der 2. Umlauf verlief wieder problemlos und wieder war Leonie 1,3 Sekunden schneller, der Abstand wuchs weiter an.

Dann ging es wieder zum Sprint "Weberhäusl" und der Start verlief auch sehr gut, Ingo hatte den Aufschreibfehler korrigiert und auch der Abzweig auf die Landstrasse verlief entspannter. Doch dann passierte es. Was auf der Verbindungsetappe noch gut funktionierte, klappte im Rennbetrieb gar nicht. In dem Vollgasstück auf der Landstrasse, der einzigen Stelle, in der wir den 5. Gang benötigten, ging dieser nicht rein und ich geriet in den Dritten. Auch im 2. Versuch ging der 5. Gang nicht rein. Nach dem Verlassen der Landstrasse, stand dann gar kein Gang mehr zur Verfügung, ich rührte im Leeren. Nach einer kurzen Überprüfung, stellte ich fest, dass sich eine Mutter an der Schaltgabel gelöst und verloren ging, die Schaltgabel rutschte dann vom Getriebe runter und das Rühren landete im Nirgendwo. Ob das jetzt am Verschalten lag oder das Problem schon vorher da war und das Verschalten verursacht hat, egal, es ging nicht weiter wegen einem 20 Cent-Ersatzteil.

Wenn man den weiteren Verlauf der Rallye dann betrachtet, sieht man, dass sich Leonie um 1 Sekunde auf dieser WP verbesserte. Schaut man dann noch auf die letzte WP bemerkt man den 18 Sekunden Zeitverlust von ihr, im Vergleich zu WP 3. Das hätte geheisen, wenn wir fehlerlos geblieben wären, wäre ein Klassensieg dringewesen. Aber mit "Hätte", "Wäre" und "Wenn" hat noch niemand eine Rallye gewonnen.

 

Das Positive an der Rallye war, das Wiedersehen mit Leonie Stiem und ihrem Puma und das schöne Duell, dass wir mit ihr ausfochten. Wir sehen uns in Grabfeld wieder.

 

Unsere nächste Rallye wird an Pfingsten in Ebern sein.