02. Juli 2016, Grabfeldrallye oder: Das erste Highlight gab es schon am Freitag Abend

 

Die Grabfeldrallye, DIE Rallye, mit dem größten Starterfeld in Deutschland, über 200 Fahrzeuge, die sich mit ihren Besatzungen messen. Die Rallye, bei der man in letzter Zeit sehr schnell nennen musste, da die über 200 Starterplätze sehr schnell vergeben waren. Das Highlight in einer "normalen" Rallyesaison, mit viel Drumherum, wie z.B. Public Viewing in diesem Jahr.

 

Warum ein Highlight für uns schon am Freitag war? Ein jedes Team bekommt ja das sehr aufwendige Programmheft zusammen mit seinen Rennunterlagen überreicht, und schon ein kurzes Blättern darin verursachte ein fassungsloses Grinsen mit heiterem Gelächter. In den Teamvorstellungen waren gleich nach dem Vorjahressieger Raphael Ramonat , WIR in den Schlagzeilen (eine große Ehre, werden doch in etwa nur 8 Teams im Heft vorgestellt). Dieser Bericht über uns hat eine Vorgeschichte, denn bei unserem Sieg auf der Rallye Hohenlohe wurde bei der Siegerehrung (und wohl auch schon an der Strecke) vom Sprecher Patrick Mohr, der auch bei der Grabfeld als Pressebetreuer was zu sagen hat, unser Lupo als "knuffig" bezeichnet. Ein Umstand, der seit der der Rallye Ulm mit einem Spruchbanner auf der Heckscheibe von unserer Seite richtiggestellt wurde und auf der Ostalbrallye und auf Facebook entschuldigt wurde (nicht ernst nehmen, natürlich ist der Lupo klein, rot und eben knuffig). Als Finale dieses Kapitels, stand nun eben dieser, sehr gut recherchierte und lustig geschriebene, Bericht über uns in der Programmzeitung mit öffentlichem Widerruf und Foto von unserem "Audole". Ich hab das mal unter meinem Bericht angefügt.

Vielen Dank, Patrick, die Zeitung wird in Ehren gehalten.

 

Zur Rallye: 6 verschiedene WPs, wobei eine als neu angepriesen wurde (war allerdings "nur" eine alte WP, diesmal aber rückwärts), mussten unter die Räder genommen werden. Ein Aufwand, der seines Gleichen sucht.. Das Wetter wurde mißtrauisch beäugt, sämtliche Apps auf den Smartphones wurden zu Rate gezogen, der Himmel kritisch beobachtet. So kamen wird zu dem gleichen Schluss, wie vor 2 Wochen und montierten Regenreifen. Und kaum war eine Stunde rum, begann es nass zu werden. Auch die meisten anderen Teams in unsrer Klasse, setzten ihr Vertrauen in diese Pneus.

Die Rallye begann traditionell mit der WP Möbelwerke. Durch den Regen, bekam diese WP einen, für uns, unbekannten Charakter, war doch die Grabfeld mit ihrem Zeitpunkt im Kalender eher als Hitzeschlacht bekannt und nicht als Rutschpartie. Mit einer Zeit von 4:11,5 min konnten wir dann auch die zweitbeste Zeit in der Klasse setzen. Marc Schütze übernahm gleich die Führung, war aber mit "nur" 6 Sekunden Vorsprung hier in Schlagdistanz. Knapp hinter uns reihte sich Julian Knorr mit eine halben Sekunde Rückstand ein und auch Leoni Stiem war mit weiteren 5 Sekunden mit bei der Musik.

Leider war es dann schon mit dem Regen und die Strecken trockneten ab. Die schnelle und 9 km lange WP Saalbrunnen, die Neue aus dem letzten Jahr, war mit ihrem rechtwinkligen Charakter sehr tückisch zu fahren, da die Kurven im Cut genommen wurden und dadurch viel Erdreich auf der Strecke war. So kam auch ein Team der Gruppe G19 vor uns von der Strecke ab und es wurde uns die gelbe Fahne gezeigt. Da wir hier das Gas rausgenommen haben, wurde uns am Abend eine Zeit zugeteilt. Die WP-Bestzeit setzte hier Julian Knorr, der selber davon überrascht war. Er war als Einziger in der Spitzengruppe mit Semislicks unterwegs. Aber der Schütze-Honda war nur knapp langsamer und blieb in Front.

Die WP Bayernturm XL war nach dem Regrouping schon fast völlig trocken. Dennoch gab es immer noch schmierige Stellen. Und auch hier wurde ein G19-Team Opfer dieses Umstands und wir bekamen wieder eine gelbe Flagge und eine Zeit vom grünen Tisch. Warum diese Zeit aber "nur" eine Sekunde schneller war, als unsere Handgestoppte vom Onboard-Video erschließt sich mir nicht, kostete doch die Langsamfahrt unter Gelb sehr viel mehr. Auf dieser Prüfung konnte der Honda an der Spitze seine Leistung voll ausspielen und zog mit 10 Sekunden Abstand davon. Julian Knorr festigte seinen 2. Platz und "unsere" Zeit reichte nur für den 4. Platz hinter dem Polo von Maximilian Trunk.

Die neue "Rappershausen" sollte sich, trotz ihrer, im Vergleich zu den vorhergehenden WPs, 4,1 km eher kurzen Länge, als rennentscheidend erweisen. So gab es hier ein "Labyrinth" aus kurz aufeinander folgenden engen Winkeln, die durch das hohe Gras nicht einzusehen waren. Und gerade hier waren im Aussenbereich tiefen Grabenlöcher, die früher nicht ausschlaggebend waren, da die Richtung eine andere war. Leider wurde solch ein Loch dem Puma von Leoni zum Verhängnis und auch Julian Knorr verlor hier über 5.30 min. So spülte es uns hier wieder an die 2. Position im Classement und auch die Zeit war mit 3:15.5 min nur 6 Sekunden langsamer als Marc Schütze, der mittlerweile 2 Semislicks aus seinem Kofferraum montiert hatte. Auf Rang 3 folgte Maximilian Trunk, mit ebenfalls 6 Sekunden Abstand zu uns.

 

Genausolang wie "Rappershausen" aber sehr viel schneller, ist die WP "Behrunger Feld". Und so wie die Länge die gleiche war, waren dann auch wieder die Abstände zwischen Schütze, Frey und Trunk, jeweils 6 Sekunden.

Der Rundkurs in Sulzfeld war somit die Kür auf dieser Rallye, nach vorn ging nichts mehr und nach hinten sollte sich auch nichts mehr tun. Doch beinahe ruinierte uns heftiges Untersteuern in der Kurve auf die Start-Ziel-Gerade die komplette Rallye, wir streiften gerade so einen Strohballen, der die Fahrzeuge vor dem Einschlag in eine Garagenwand schützte und klappten nur den Fahrerspiegel ein. Und mit einer Zeit von 2:00,9 min blieben wir zwar wieder über der magischen 2-Minuten-Hürde, waren aber nur 0,3 Sekunden langsamer als letztes Jahr und das auf den Regenreifen.

So konnten wir die Rallye auf einem tollen 2. Platz beenden, der somit unsere beste Grabfeldplatzierung ist. Die Siegerehrung verzögerte sich allerdings deutlich, da unsere Fussballer gegen Italien eine extrem lange Sonderschicht einlegten, die aber glücklich für alle deutsche Fussball-Fans endete.