07.August.2021, Rallyesprint Untergröningen, oder: Zündausetzer, Maisernte und eine verhunzte Kurve

 

Schon eine Woche nach dem erfolgreichen Auftritt auf der Haßbergrallye musste der Lupo schon wieder ran. Es stand der Rallyesprint des MSC Untergöningen auf dem Plan. Diesmal nahm, auf Vermittlung von Thomas Schober, Mario Bläse auf dem Copilotensitz Platz.

Da ich nach Untergröningen kein Zugfahrzeug benötige und der Wetterbericht am Vorabend immer pessimistischer wurde, zog ich noch am späten Abend die Regenreifen auf.

 

Da Mario durch seinen Beruf etwas später nachkam, musste ich die Dokumentenabnahme allein absolvieren, was aber kein Problem darstellte. An der technischen Abnahme stieß er dann zu mir, auch hier gab es keine Probleme, nur der TK war wohl etwas zu enthusiastisch in seiner Arbeit und so bildete sich eine enorme Schlange aus Rallyeautos. Das Recce begann dann für uns erst um 10.30 Uhr. Da die WP aber sehr nah lag, ich sie bereits 2016 gefahren bin und sie sich recht übersichtlich gestaltete, war dieser Umstand auch zu bewältigen. Es ging wieder an der Zollklinge entlang, den Berg hoch Richtung Wegstetten, bog dann Richtung Rötenberg ab, durch den Wald, Abzweig nach Untergröningen, nach der Scheune, am Rundenteiler, wieder runter zur Zollklinge und in einer engen Spitzkehre wieder zurück auf die Ursprungsstrecke.

 

Pünktlich zum Rallyestart begann es dann auch tatsächlich auch zu regnen. Hat sich die Spätschicht also gelohnt.

 

Start frei für den 1. Umlauf, die ersten 2 langen Kurven funktionierten ganz gut, ich musste erst noch den richtigen Grip finden. Doch dann, zum Kurvenausgang der langen Rechts leuchtete die Checkleuchte auf und der Motor fing zum sprotzen an, die Leistung ging geflöten, die Beschleunigung war kaum vorhanden. Resigniert wollte ich die Runde nur zu Ende bringen, als sich die Sache beim Anbremsen auf den Abzweig die Leuchte wieder ausging und alles wieder völlig normal war. Also gut, dann also weiter im Wettbewerb, Attacke. Manche Kurve war ziemlich rutschig, doch der Lupo hielt einigermaßen die Spur und auch die Spitzkehre hat gepasst, wenn auch nicht optimal (beim Besichtigen ging es irgendwie lockerer von der Hand...). Mit einer Zeit von 4:28,5 konnten wir die WP auf dem 2. Rang beenden. Die Bestzeit ging, nicht unerwartet, an Thomas Schober und Vera Piede auf dem schnellen Golf, die zwar auf Semislicks gestartet sind, die aber wohl dennoch funktionierten. Eine 4:16.8 für die Beiden. Auf dem dritten Rang folgte uns mit einer 4:32,7 der VW Polo von Jürgen Haug und Arndt Komorek, der zu uns hochgestuft wurde.

 

Ring frei für die 2. Runde, der Regen ließ nun etwas nach, also wollten wir etwas mehr angasen und schauen ob wir uns noch steigern können. Die Motorprobleme gehörten der Vergangenheit an, die Maschine brummte wieder zufrieden. Die der Kurve aus dem Wald heraus war dann aber immer noch sehr rutschig, ich war einen Ticken zu schnell und musste einige Maiskolben abernten. Der Zeitverlust durfte hier noch in Grenzen gelegen sein. Doch die WP war noch lang, die schwierigen Stellen kamen ja noch und so nahm das Unheil seinen Lauf. Die vermaledeite Spitzkehre, ich bremste die Stelle zu früh an, der Lupo drehte sich zu früh ein und stand auf der steilen Schmodderstelle, kein Vortrieb, nur durchdrehende Räder. Also zurücksetzen und weitermachen. Dieses Manöver kostete uns stramme 15 Sekunden und der Haug-Polo konnte mit einer 4:32,6 an uns vorbeiziehen. Für uns stand eine 4:43,5 auf dem Tableau und Thomas Schober fuhr mit einer 4:15.3 weiter davon.

 

Also noch ein Versuch, der 3. Umlauf. Der Himmel öffnete seine Schleusen wieder, der Regen war jetzt stärker, als am frühen Nachmittag. Also nochmal Konzentration und los ging es. Und diesmal passte jeder Bremspunkt, kaum Geradausgerutsche, kein Maisfeld zu durchquerern und die Spitzkehre passte jetzt auch fast perfekt. Leider kam diese Leistung zu spät, die 4:29,8 war zu wenig um die 4:35.5 von Jürgen Haug zu kontern. Am Ende hatte der Polo noch einen Vorsprung von 1,3 Sekunden verteidigt. So blieb uns „nur“ der 3. Rang im Klassement. Die Klasse gewann souverän Thomas Schober mit Vera Piede, der mit einer 4:24,2 auch die letzte Klassenbestzeit für sich beanspruchte.

 

Die nächste Rallye soll diesmal die Rallye Calw werden, die terminlich endlich wieder in meinen Kalender passt. Bis dahin bekommt der Lupo frische Bremsen und sein Geheimnis von der WP 1 muss er auch noch lüften.