27.08.2016 Rallye Alzey oder "die Hitzeschlacht hat nix gebracht"

 

Heuer ging es diesmal wieder in die Pfalz, zur Rallye Alzey. Da wir hier noch nie am Start waren und schon einige Mitfahrer diese Rallye empfohlen hatten, kamen wir mit einer gewissen Vorfreude hierher. Die Gegnerschaft war mit 6 Fahrzeugen auch wieder größer als sonst. Die Fahrt dorthin verlief reibungslos und das Rallyezentrum präsentierte sich wie ein größeres Gartenfest, mal was wohltuendes Anderes. Auch die Papier- und technische Abnahme war innnerhalb 45 min gegessen, wunderbar. Der einzige Wehrmutstropfen war, dass wohl die Genehmigung für eine WP nicht erteilt worden ist und die Rallye nun aus nur 2 WPs bestand, wovon eine im Verlauf immer länger wurde (erst als Sprint, dann mit einer Runde um zum Schluss gar zwei).

Der Wetterbericht sagte immer noch hochsommerliche Temperaturen von bis zu 36° Grad voraus, eine Hitzeschlacht bahnte sich an. Es sollte sich bewahrheiten und die bisher anstrengenste Rallye für mich werden.

Los ging es um 13.33 Uhr, auf zu ersten Prüfung, die mit 3,1 km ein recht kurzer Sprint war, gut zum warmwerden. Kurzer Start auf der Hauptstrasse und links ab in die Weinberge. Schmale, sehr staubige, Wirtschaftswege, die Geraden nicht extrem lang und die Kurven schlecht einsehbar und eng, kein schlechtes Terrain für unseren Kleinen und so konnten wir, wenn auch nur knapp, die 1. Klassenbestzeit setzen. Die Konkurrenz war aber nur 0,4 bzw. 1,3 Sekunden hinten dran.

Die 2. Prüfung war mit ihrem kleinen Rundkurs zu Beginn die Konstante. Sie musste 3x gefahren werden und war 4,9 km lang. Im Rundkurs ging es wieder quer durch die Pfälzer Weinberge um dann die Autobahn zu unterqueren, wieder diese staubigen, engen Pisten, allerdings dann ohne die Reben, eine enge Kehre, diesmal über die Autobahn drüber und nach einer weiteren Kehre die schnelle Anfahrt ins Ziel. Da ich von der 1. Kehre etwas "überrascht" worden bin, trafen wir den Einlenkpunkt nicht richtig und mußten (wie viele andere auch) etwas abseits durch das Gestrüpp. Dies kostete uns etwas Zeit auf die Spitze und wir setzten die zweitbeste Zeit in der Klasse. Es ließ sich allerdings jetzt schon erahnen, dass es hier äußerst knapp werden wird, da die ersten 5 Fahrzeuge in Klassement nur ca 15 Sekunden ausseinander waren. Noch führten wir das Feld mit einem Vorspung von 0,7 Sekunden gegenüber dem Citroen C2 von Müller / Zentz und 0,8 Sekunden vor dem Saxo vom Team Borckholder. Es ging nun zum 1. Regrouping (bei diesen Temperaturen, nicht schlecht, dass es 2x Regouping gab)

 

WP 3, der Sprint zu Beginn bekam nun seine 1. Runde und wuchs auf 6,7km an. Die hinzugekommene Verbindung führte im wilden Auf und Ab und schnellen Kurven und engen Abzweigen, die schlecht einzusehn waren, wieder durch die Rebenlandschaft. Eine tolle WP, sehr flüssig zu fahren und anspruchsvoll. Leider verpassten wir hier einen Bremspunkt knapp und mussten abseits der Piste zurück auf die Strecke. Dies kostete uns zur Konkurrenz über 4 Sekunden und nur die 3. Zeit in der Klasse. Da aber die härtesten Verfolger Müller / Zentz hier mit technischem Defekt ausschieden, fielen wir nur auf dem 2. Platz zurück. Es führten nun die Lokalmatadoren Borckholder / Borckholder auf ihrem Saxo mit 3,3 Sekunden Vorsprung.

 

Zurück zur WP "Autobahnquerung", wieder rein in den kleinen Rundkurs. Diesmal wurden die Starts wohl etwas enger zusammengerückt, denn diesmal mussten wir öfters die aufgewirbelten Staubwolken des Steinbach-Hondas durchstossen. Zum Glück legten sich die Wolken rechtzeitig, bevor die Kurven erreicht wurden. Auch die verpatzte Kehre wurde diesmal gut getroffen und wir konnten wieder eine Klassenbestzeit setzen. Da das Team Borckholder hier nur die 3. Zeit hinter dem Team Baldauf / Galle auf C2 fuhren, konnten wir den Rückstand auf 1,9 Sekunden verkürzen. Das Team Baldauf / Galle, welches durch eine 10Sekunden-Strafe belastet war, folgte mit 12 Sekunden Abstand. Zurück zum Rallyezentrum und Pause machen.

 

Der letzte Umlauf sollte die Entscheidung bringen. Jetzt kam auf WP 5 eine weitere Runde dazu, nun war er 9,1km lang. Der Start verlief super, die Bremspunkte passten, der Speed war hoch und wir fuhren hochmotiviert und den knappen Vorsprung im Hinterkopf, am Limit. Dann, nach einer schnellen Bergabpassage passierte es. Ich verpasste den Bremspunkt für eine enge Kurve und jagte unseren Kleinen ins Gestrüpp. Dort steckten wir dann fest und mussten die Rallye beenden. Das schreit nach einer "Revanche", ich denke, wir kommen nächstes Jahr wieder (und vielleicht gibt es dann auch wieder 3 verschiedene WPs). Auf den ersten Blick geht es dem Lupo den Umständen entsprechend gut, er braucht eine neue Frontschürze, eine Vermessung und ein paar Schläge auf den Unterfahrschutz. Einem Start in Calw steht wohl nichts Größeres im Weg.