10.November 2018, Rallye Baden Württemberg Junior oder: „Abschluß ohne Durchblick“

 

Zweites Novemberwochenende, die letzte Rallye der Saison steht an, die Rallye Baden Württemberg Junior. Mit dem Umzug vom Brenzpark in Heidenheim in die Gemeindehalle nach Nattheim hat sich die Rallye einen großen Gefallen getan. Auch die technische Abnahme in der Bushalle war ein großer Schritt vorwärts im Gegensatz zum Vordach des THW im nasskalten Regen letzten Jahres.

 

Doch nun zur Rallye: Es versprach trocken, aber recht kühl zu werden. Aber es wurde auch schon im Vorfeld auf diversen Vorhersageportalen vor dem berüchtigtem Härtsfelder Nebel gewarnt. Und genau dies traf ein. Schon morgens beim Abfahren ging es durch diverse Nebelbänke, die das Einschätzen der Länge der Geraden nicht gerade einfach machten (und die waren nicht gerade kurz...). Kleine Anekdote am Rande: da eine Durchfahrt im Kieswerk nicht abtrassiert war und ein Pfeil missverstanden wurde, fuhren wohl 30% der Teilnehmer (oder zumindest ein Teil derer, die die Strecke nicht vom DRM-Lauf von 2015 kannten), einen größeren Umweg durch das halbe Kieswerk, anstatt eine Einfahrt später zu nehmen und nur unter dem Silo durchzufahren.

Die Wps hatten allesamt einen sehr schnellen Charakter, was gleichbedeutend ist, dass wir einen sehr schweren Stand gegen den Schütze-Honda haben werden. Wir hatten die kleine Hoffnung, dass vielleicht der schwere Mercedes, der direkt vor Mark startet, ihn aufhalten könnte. Aber diese Mini-Hoffnung zerfiel gleich zu Beginn, denn Mark bekam von der Rallyeleitung (richtigerweise) einen Abstand von 3 Minuten zum Mercedes zugesprochen.

 

Kurz vor Zwölf ging es los, auf zur ersten Wertungsprüfung. Zum Einstand gleich mal 10,8 km über diverse Bewirtungswege, aber auch schnelle Landstrassenabschnitte und eben kurz durch das besagte Kieswerk rund um Groß- und Kleinkuchen. Trotz der vielen langen Geraden mit den 90-Grad-Abzweigen, konnten wir doch ein recht gutes Tempo anschlagen und es kam schon richtig Spaß auf. Übrigens wäre der Abstandsbonus hier gar nicht nötig gewesen, denn ein Linienbus verzögerte den Ablauf direkt vor Marks Start um 10 Minuten. Wie dem auch sei, wir fuhren eine 7:35,9min, der Honda eine 7:20,6min, alles wie erwartet.

 

Auf zur nächsten Prüfung. Diese war völlig neu, in der Nähe von Dischingen, wieder ein Sprint, herrlich flüssig zu fahren, schnelle Kurven, Kuppen,feiner Schotter aber auch wieder einige längere Geraden. Und dennoch, wie gesagt, wirklich schön zu fahren. Und komischer Weise konnte sich der Schütze-Honda hier fast gar nicht absetzen. Auf den 7,2km verloren wir mit einer 4:23,0min nur 1,6 Sekunden. Sehr überraschend für uns.

 

Die Dritte Etappe war dann die Königsprüfung. Hier wurden die Prüfungen 3 und 4 des letzten Jahres zusammengefasst. Am Start und am Ziel wurde etwas gekürzt und es blieben dann immer noch stramme 14,6km übrig. Von der Charakteristik war diese WP der ersten WP sehr ähnlich, es ging hier sehr viel geradeaus und es wurde sehr oft abgebogen. Nur das Mittelstück ab Auernheim bis Fleinheim und das Ende nach dem Sprung (der wohl einer der sanftesten Landungen im Rallyekalender hat) waren dann etwas kurviger. Hier verloren wir mit einer 9:24,3min wieder standesgemäß über 12 Sekunden auf den führenden Civic.

 

Nach dem Service und Regrouping ging es in die 2. Schleife. Und wie sich die Dinge wiederholten, wieder kam vor Marks Start der Linienbus und es vergingen wieder unnötige 10 Minuten des Wartens. Leider ging es diesmal nicht glatt über die WP, wie im ersten Versuch. So vermasselte ich einen Bremspunkt, der Lupo drehte sich leicht in die falsche Richtung und wir stoppten kurz vor einem Graben. Und auch bei der Ausfahrt aus dem Kieswerk zog ich zu optimistisch die Handbremse zu früh. Wieder musste der Rückwärtsgang bemüht werden um die Richtung wieder zu finden. So packten wir zu unserem Abstand zum Honda ganze 36 Sekunde dazu.

 

Auf der WP 5 konnten wir wieder mithalten, also war das keine Eintagsfliege im ersten Durchgang. Zwar verbesserte sich das Team Schütze/Hilsenbeck auf eine 4:18,2min, aber meine 4:22,5min stimmte mich zufrieden. Wieder nur knapp langsamer auf dieser schnellen WP.

 

Durch die Verzögerung mit dem Bus und auch weil ausgerechnet der Spitzenreiter auf der WP6 sein Auto abseits der Strecke festfuhr, startete diese WP mit reichlich Verzögerung. Wir waren zwar lichttechnisch sehr gut gegen die Dunkelheit gerüstet, aber der Nebel zog hier wieder immer mehr ein und verwandelte die Strecke in eine Waschküche. Da können sich in Minuten die Sichtverhältnisse ins Positive, wie auch ins Negative verändern. Und leider hatten wir das Pech, dass so manche Gerade im Nirgendwo endete und wir die Bremspunkte nur noch erahnen konnten. Auch hier verloren wir wieder über 27 Sekunden. Und mit einer 9:21,0min fuhr Mark immer noch 3 Sekunden schneller, als wir auf WP 3 mit guter Sicht.

 

 

So ging der Sieg ungefährdet und verdienter Maßen an das Team Schütze/Hilsenbeck auf dem bärenstarken Honda Civic. Für uns beginnt nun die verdiente Winterpause und der Lupo darf seine Blessuren der vergangenen Saison auskurieren.