20.Oktober 2018, Nibelungenring-Rallye oder „von Klopfern, Hopplas und Uiuiuih“

 

Schon eine Woche nach der „Fränkischen“ ging nun in den Odenwald zur Nibelungenring-Rallye. Schon im Vorfeld wusste ich ja schon, dass Ingo geschäftlich unterwegs sein würde und auf meinen Facebook-Aufruf haben sich einige Kandidaten für den Co-Platz beworben. Die Wahl fiel hier auf Dominik Worbs (ja, der ist doch schon die Fränkische mit mir gefahren, aber das hat sich erst nach dem Aufruf ergeben...), der schon einige Erfahrung einbringen konnte.

 

Für mich ging es schon am Freitag Abend los. Nach Absprache mit der Rallyeleitung durfte ich jetzt schon ohne Beifahrer das Auto und die Aussrüstung vorführen, so daß Dominik am Samstag (früher konnte er nicht kommen) nur noch seine Unterschrift und seine Ausrüstung vorzeigen musste.

Also ab zum Aufschrieb erstellen auf die Piste, was wieder problemlos und flott vonstatten ging.

 

Start, auf zur WP 1, der Rundkurs „Überwald“, eine WP die mir schon bei den vorgehenden Rallyes sehr gefallen hat. Ein schöner Rundkurs, bergauf und bergab mit schönen, flüssigen,schnellen Kurven. Und vielleicht liegt es an dieser Sympathie, dass wir schon jetzt furios loslegten und mit einer 4:51,4min uns gleich einen Vorsprung von über 10 Sekunden auf das nachfolgende Team Baldauf/Borckholder auf ihrem Citroen C2 herausfahren konnten.

 

Diesmal war die Königs-WP Zotzenbach der Mittelteil der Rallye, und sie wurde mal wieder verkehrt herum, also bergab, gefahren. Schon beim Aufschrieberstellen war Dominik von den vielen aufeinander folgenden Kurven beeindruckt. Also bloß nicht rauskommen aus dem Rhythmus und konzentriert zur Sache gehen. Was leichter gesagt als getan ist, wenn jemand der Meinung ist 3 Sekunden vor dem grünen Licht uns an die Seitenscheibe zu klopfen. Verwundert unterbrach ich den Startvorgang, blickte in das ebenso verwunderte Gesicht des Starters. Und die Aufklärung folgte mit etwas Verzögerung: meine Seitenscheibe war von der Verbindungsetappe noch ca. 5 cm offen, weil der Lupo etwas Benzinausdünstungen in den Innenraum blies. Könnte man auch früher bemäkeln.... Doof nur, dass die Zeit mit der Null beginnt und nicht mit der Durchfahrt der Lichtschranke. Also schon 4 Sekunden am Start liegen gelassen. Mit etwas Wut im Bauch ging es ab auf die Strecke, und Wut ist kein guter Mitfahrer. Nach ein paar Kurven war ich der Meinung eine 4 gehört zu haben, was sich aber als eine 3 heraustellte. Mit starkem Untersteuern ging es ab in den Graben. Drauf bleiben auf dem Gas und gleich wieder festen Boden unter die Räder bekommen. Durch das Grabenräubern war jetzt aber soviel Dreck in der Felge, dass sich das ganze Auto auf den Geraden vibrierte, als wollte es wie ein nasser Hund sein Fell trockenschütteln. Der Rhythmus war natürlich völlig weg und ein paar Kurven später kam die Leitplanke auch wieder gefährlich nahe. Wir waren nur noch auf Schadensbegrenzung aus und wollten das Auto heile durchs Ziel bringen. Und trotzdem konnten wir sogar noch die Führung behaupten, unsere 5:10,7min reichte gerade so um 1,4 Sekunden in Front zu bleiben.

 

Als dritte WP wurde eine zum Vorjahr gekürzte WP „Übern Berg“ gefahren. Mit 3,2km sehr kurz, aber mit einem Schotterstück garniert, das wohl keinem Teilnehmer geschmeckt hat. War hier letztes Jahr noch fester Asphalt war, ist in diesem Jahr eher einer Baustelle gleichzusetzen. Das war eigentlich kein Schotter, das war der alte Asphalt, in Brocken gehackt und liegen gelassen mit ein paar übrig gebliebenen Stellen, die wohl übersehen wurden und noch fest waren. Ein Fest für die Felgen und Stoßdämpfer. Mit einer 2:24,5min konnten wir auf dieser WP unseren Vorsprung auf immer noch knappe 2,6 Sekunden ausbauen.

 

Nach dem Regrouping ging es wieder zum Rundkurs „Überwald“. Hier mussten wir wieder volle Attacke fahren. Diese WP soll nochmal unsere sein. Und trotz eines kleinen Fahrfehlers nach der Spitzkehre, konnten wir unsere Zeit um eine halbe Sekunde verbessern und die Führung wieder auf 9,4 Sekunden vergößern.

 

Nach dem vermurksten, ersten Durchgang der „Zotzenbach Downhill“, wollten wir es diesmal besser machen. Der Start verlief recht gut, aber auf einmal passten die Anweisungen von Domink überhaupt nicht zu den Kurven, die da kamen. Irgendwo hat er sich verlesen oder ist im Aufschrieb verrutscht. Aber, oh Wunder, fand er nach 4-5 Kurven wieder den Einstieg und konnte mich wieder ins Ziel dirigieren. Wir verbesserten unsere Zeit auf eine 5:06,2min, das Team Baldauf/Borckholder war aber wieder schneller und schob sich wieder auf 4,5 Sekunden heran.

 

 

Der kurze Sprint „übern Berg“ sollte also die Entscheidung bringen. Mit vollem Einsatz prügelten wir den Lupo über die Strecke, sogar eine leichte Feindberührung mit den vorhandenen Strohballen mussten wir in Kauf nehmen (ein Spiegelglas, der linke Spritzlappen und das Dekor vom linken Kotflügel mussten dran glauben) und auch ein Randstein kam unseren Felgen bedrohlich nahe. Im Ziel stand dann eine 2:23,4min für uns zu buche, nur 1 Zehntel langsamer als der Citroen.

Der zweite Klassensieg innerhalb einer Woche war in trockenen Tüchern. Wobei dieser mir lieber war, denn die knappen, umkämpften Siege, sind doch die Schönsten.